Fluchtrepublik
21.10.2015
Da soll noch mal einer sagen, die Ostdeutschen hätten was gegen Flüchtlinge. Zwar kommen die Syrer, gerade Hass und Gewalt entronnen, in Ostdeutschland vom Regen in die Traufe. Doch die Ostdeutschen gewähren ohne Medienrummel seit mehr als 25 Jahren einer anderen Gruppe Verfolgter und Vertriebener Asyl, die damals vor dem Straßenterror des DS (Demokratischer Staat) fliehen mussten, denen alles genommen wurde, was sie sich in entbehrungsreichen Jahren aufgebaut hatten, die plötzlich vor dem Nichts standen und bis heute nicht begreifen können, was eigentlich geschah. Um diese Ausgestoßenen kümmern sich die Ostdeutschen hingebungs- und aufopferungsvoll, und sie tun alles, damit die bemitleidenswerten Opfer der Geschichte (die sich natürlich niemals etwas hatten zuschulden kommen lassen) nicht bloß eine Nischenexistenz zu führen brauchen. Auf mustergültige Weise sind sie vollständig in die ostdeutsche Gesellschaft integriert und haben attraktivste berufliche Aufstiegsmöglichkeiten, um in Spitzenpositionen gelangen zu können. Die Westdeutschen stattdessen, die sich hinsichtlich der Syrer vor den Kameraaugen der Welt so gern in der eitlen Rolle der Gutmenschen mit Helfersyndrom gefallen, stehen dieser benachteiligten Randgruppe nur mit Ablehnung und Verachtung gegenüber, lassen sie in der Gosse der Gesellschaft unter dem Existenzminimum dahinvegetieren und behandeln sie wie den letzten Dreck. Die Rede ist von der PDS. Während westdeutsche Sozialromantiker vom Schlage eines Norbert Blüm und ihre journalistischen Nachbeter noch davon träumen, dass irgendwann mal der syrische Arzt den deutschen Hartz-IV-Empfänger behandelt (weil ja sämtliche Flüchtlinge der gehobenen Mittelschicht und der intellellen Elite angehören), haben die ostdeutschen Pragmatiker ohne viel Wesens einen dankenswerterweise aus Westdeutschland geflüchteten PDS-Funktionär zum Ministerpräsidenten und eine Handvoll abgehalfterte SED-Mitglieder zu Ministern gekürt - und das ist erst der Anfang! Der Westen hingegen - beschämend und schändlich: Die Wahlergebnisse der PDS werfen ein grelles Schlaglicht darauf, was die Willkommenskultur der Westdeutschen auch nach 25 Jahren tatsächlich ist: eine verlogene Farce.
Ja, die Westdeutschen halten sich mal wieder für die Größten, nur weil seit Kurzem ein paar Hunderttausend Flüchtlinge zur Debatte stehen. Sie ignorieren jedoch geflissentlich, was die PDS, als sie noch ihren richtigen Namen SED trug, auf diesem Gebiet leistete: 44 Jahre lang hatte sie permanenten Stress durch Millionen(!) Flüchtlinge, die perfideste Tricks auf Lager hatten, um ans Ziel zu gelangen: Autos mit doppeltem Boden, Heißluftballons, Botschaftsbesetzungen, sogar Paddelboote u. v. a. m. Um des nie versiegenden Flüchtlingstroms Herr zu werden, musste die PDS immense bauliche und technische Investitionen tätigen, wogegen derzeit ein paar renovierte Unterkünfte nur Peanuts sind. Das wissen die Westdeutschen in ihrer Überheblichkeit natürlich nicht zu würdigen, und die PDS (bescheiden wie sie nun mal ist) protzt heute nicht mehr damit.
Beschönigen und bemänteln führt zu nichts, sondern wir müssen uns endlich der bitteren Wahrheit stellen: Von den Westdeutschen ist keine Besserung zu erwarten, die sind dermaßen unflexibel, provinziell und verbohrt, die werden der fortschrittlichen Entwicklung in Ostdeutschland immer hinterherhinken und sind bloß ein Klotz am Bein der Ostdeutschen. Daher bleibt als Lösung nur noch: Einer trage des anderen Last. Westdeutschland übernimmt sämtliche Syrer, Ostdeutschland sämtliche PDSler, und dann wird die Grenze dichtgemacht. Zweistaatlichkeit ist das Gebot der Stunde. Pegida braucht sich fürderhin nicht mehr um die Zukunft des Abendlandes zu sorgen. Die PDS - dem historischen Materialismus verpflichtet - wird bestens für die ostdeutsche Zukunft sorgen: Auf den Sozialismus folgt der Kommunismus, dem Abendland folgt das Nachtland - Licht aus, Klappe zu, Ruhe im Knast!
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(21.10.2015)
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