Kriminologisch
18.04.2014
Herr Schäuble,
nehmen Sie das sofort zurück, den Vergleich mit Hitler und dem Sudetenland! Das ist ja geradezu eine Beleidigung für den Genossen Wladimir Zarewitsch. Als ob ER, dieser Titan, der Einzigartige, der Welten- und Demokratielenker, der große Führer aller ReußInnen (und derer, die es werden wollen), der unerbittliche Streiter wider das Weltschwulentum, mit irgendjemandem vergleichbar wäre. Zudem ist es unter seiner Würde, erst mit anderen Staaten ein Abkommen zu schließen, wenn ER ein Land annektieren will, sondern ER hat gleich geschaltet. Nein, ER braucht sich vom wertelosen Westen nicht als uninspirierter Nachmacher diffamieren und ausländische Vorbilder unterstellen zu lassen. Von der Vorsehung berufen, seinem Volk neuen Raum zu schaffen, ist ER der Vollender der glorreichen Tradition der großrussischen Gebietsreform: Beginnend mit dem winzigen Fürstentum Moskau um 1300, holten die Russen im Laufe der nächsten 650 Jahre einen ganzen Kontinent heim ins Reich - bis hin zur feindlichen Übernahme Osteuropas (inkl. Sudetenland). Na gut, zugegeben, das war vor allem der gründlichen, jahrelangen Vorarbeit durch Hitler zu verdanken, aber trotzdem. Wissen Sie überhaupt, weshalb die Krim für Russland solch eine enorme strategische Bedeutung hat? Weil die Russen zwar keine Homosexualität mögen, aber total geil sind auf Sekt und Kaviar (genau wie ich und Ossi).
All dies dient allein unserem Heil. Putin plant bereits die nächste Maßnahme, und zwar ganz in der Nähe. Ohne Erlaubnis meines Verbindungsoffiziers darf ich eigentlich noch nichts sagen, aber für Sie als Vorab-Info: Es handelt sich um einen Landesteil, der wie die Krim historische Beziehungen zur früheren Sowjetunion hat, dessen Bevölkerung ebenfalls mehrheitlich sich nicht dem Stammland zugehörig fühlt, nichts mit der EU am Hut hat und auf die autoritäre Tour steht - und den der verehrte Herr Präsident höchstselbst aus früherer beruflicher Tätigkeit bestens kennt. Die Durchführung des üblichen Referendums wird in den bewährten Händen des Sonderbeauftragten H. Modrow liegen - Garant für ein lupenrein demokratisches Wahlergebnis. Als Deadline für die Machtergreifung ist Herbst 2017 anvisiert. Wir, die dortige führende Kraft, und unsere kleinen Blockparteien stehen Gewehr bei Fuß. Von Wladi lernen, heißt endsiegen lernen!
Mit russischem Gruß
Sahra Wagenknecht
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(18.04.2014)
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