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Ossi kommt!
10.09.2006
Ist es die Vogelgrippe? Ist es ein Flugzeugabsturz? Nein, es ist Oskar, genannt Ossi, größter Populitiker aller Zeiten und Baghwan der PDS in Westdeutschland. Drei Tage vor der Kommunalwahl brach er über Göttingen herein, am Bahnhof, mit einem hochexplosiven Koffer voller ideologischer Blindgänger und Rohrkrepierer. Während einiger Stunden schlug die PDS auf dem Bahnhofsplatz ihr Ashram auf, und es sollte wohl ein machtvolles, links-alternatives Spießer-Biotop inmitten der globalisierten Hartz-IV-Hölle werden. Aber ach, von zackiger Linksparteitagsatmosphäre und wilder Entschlossenheit, noch vor Ablauf dieses Jahrhunderts den Sozialismus zu verwirklichen, war nichts zu spüren. Blickte man auf die schier übersehbare Masse anwesender PDS-Wähler und deren enthusiastische Wann-ist-denn-endlich-Feierabend-Mienen, so wirkte das Ganze eher wie das Abschiedstreffen einer an Auszehrung leidenden Selbsthilfegruppe depressiver Kleingärtner.
Aber dann kam er - Oskar! Leidlich gelungen versuchte er zunächst, die staatsmännisch-souveräne Masche zu heucheln. Doch zusehends entglitt ihm diese Pose, und Oskarchen begann, so richtig auf die Pauke zu hauen, redete sich in Rausch und Rage, und die PDS-Wähler kamen endlich in Stimmung und stöhnten wollüstig: "Ja, gib's mir, schneller, härter, flacher!" Und Oskar gab alles. Fast übergab er sich. Ließ dringende Zweifel an seinem Geisteszustand aufkommen, als er die Schändlichkeit der Steuerflucht von Fußballspielern und anderen Promis damit belegte, dass diese Leute ja mal entführt werden könnten und dann auf Kosten der Steuerzahler wieder befreit werden müssten. Und relativierte und verharmloste die Schuld der Täter, als er über Terrorismus schwadronierte (Lord Achmed lässt grüßen). Und machte sich der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener schuldig, als er die PDS als Sachwalterin der Außenpolitik Willy Brandts ausgab. Und log und diffamierte, als er glauben machen wollte, der Einsatz deutscher Soldaten im Libanon sei kein Vorhaben der Vereinten Nationen, sondern einzig der notorisch kriegstreiberischen Bundesregierung. Und griff schließlich zum offenen Zynismus, als er den Umstand, dass allein die PDS Ursache der Großen Koalition ist, als politischen Erfolg hinstellte. So macht Populismus Spaß.
In dieser jämmerlichen Veranstaltung auf dem Bahnhofsplatz klammerten sich Oskar und die PDS-Wähler - symbiotisch vereint in einer hoffnungslosen Lebenslüge - voller Verzweiflung aneinander: Oskar, um für ein paar Augenblicke zu vergessen, dass linke Spinner wie er in Westdeutschland niemals an die Macht kommen werden; die PDS-Wähler, um zu verdrängen, dass diese "Partei" in Westdeutschland nichts weiter ist als eine modisch aufgepeppte DKP, die binnen kurzem wieder in Vergessenheit versunken sein wird.
Göttingen hat Oskars Verbalkontamination überstanden, und Westdeutschland wird die PDS überstehen.
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(16.09.2006)
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