Der 160-jährige Krieg
18.01.2009
Eine unserer beliebtesten Yearly Soaps ist derzeit wieder der Renner in den Medien: die neueste Folge des Nahost-Kriegs. Ja, wenn wir den nicht hätten, da würde uns doch glatt was fehlen - die einzige verlässliche Konstante in dieser schnelllebigen, wechselvollen Welt. Und wie üblich hoffen wir aufs Neue, dass sich nun aber endlich mal alle für immer so richtig doll lieb haben in Nahost, Peace now und so. Hallo, und wovon träumen wir des Nachts? Einem Frieden in Nahost steht ein klitzekleines Problem entgegen: Die Palästinenser und die arabischen Staaten wollen die Israelis ausrotten, die Israelis wollen die Palästinenser ausrotten. Beide Seiten trauen sich nur nicht, weil das vor den Augen der Weltöffentlichkeit irgendwie nicht so gut rüberkäme. In Nahost herrscht seit 60 Jahren Krieg, und in 100 Jahren wird dort immer noch Krieg herrschen. Es ist hoffnungslos. Im Nahost-Konflikt manifestiert sich das ganze Elend der Menschheit: ein widerwärtiger, stinkender Morast aus Politik, Religion, Gewalt und völkischem Getue. Neben allem Grauen ist der Nahost-Konflikt aber auch so entsetzlich banal. Mir hängt das allmählich zum Halse heraus, es ödet mich an. Schlimmer noch als 160 Jahre Lindenstraße.
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(18.01.2009)
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