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Helau und Allahf!

27.12.2015

Aydan weiß, was Deutsche wünschen: ein bisschen was zum Ablachen, um die vor Besinnlichkeit, Kitsch und Krampf berstende Weihnachtszeit und die durch den Edeka-Opa epidemisch um sich greifende depressive Verstimmung zu überstehen. Deshalb hat Aydan Özoğuz, Migrations- und Humorbeauftragte der Bundesregierung, uns am 23. Dezember den Vorschlag beschert, die Bundesansprache des Weihnachtspräsidenten und die Ansprachekanzlerin des Neujahrsbundes mit Untertiteln auf Arabisch, Farsi, Paschtu und Tigrinya zu versehen, damit auch unsere flüchtigen Mitbürger erfahren, was alles so abgeht in ihrer neuen Heimat. In einem Punkt verstehen wir Deutschen jedoch keinen Spaß: wenn unser donnerhallender Ruf, ein Kulturvolk zu sein, beschädigt wird. Dies könnte eintreten, da Özoğuz wider besseres Wissen Zugeroasten den Eindruck vermittelt, nur zum Jahresende gebe es mal was Interessantes im deutschen Fernsehen und als hätten wir außer einer Handvoll Politiker funtechnisch nichts zu bieten. Um solche Vorurteile gar nicht erst aufkommen zu lassen, rege ich an, auch unterjährig die zahllosen Höhepunkte televisionären deutschen Geisteslebens exotisch zu untertiteln, um Neuankömmlingen weitergehende, profunde Einblicke ins deutsche Wesen zu gewähren: z. B. Lindenstraße, Bauer sucht Frau, das Wort zum Sonntag, Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht. Letzteres hat Özoğuz offensichtlich als Inspiration gedient, denn ihr Vorschlag hat das Zeug, dass sie damit in die Bütt steigen könnte. Wolle mer se reilasse? Flüchtlinge gern (wenn es denn unbedingt sein muss). Aber bitte keine politisch korrekten, realitätsentkoppelten Nervensägen.

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(27.12.2015)

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