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4.11.2019

Halb-Welt

Heil Dir im Siegerland! Von Kambodscha lernen, heißt Siegen lernen. Was die Roten Khmer konnten, können Klimaaktionisten allemal: Zurück in die Steinzeit! Der mit Staatsknete bezahlte Prof. Dr. Niko Paech von der Forschungsstelle Plurale Ökonomik der Universität Siegen propagiert den „Rückbau der Industrie“ und die Reduzierung der Arbeitszeit (na ja, und der Gehälter) auf die Hälfte. Wasser predigen und Wein trinken? Von wegen, sondern Vorbild sein: Paech selbst hat lediglich eine Halbtagsstelle. Davon können sich alle raffgierigen Mindestlohn-Schmarotzer mal eine Scheibe abschneiden: Der 58-Jährige, der sicherlich keine Kinder zu finanzieren braucht, schafft es lockerflocker, mit dem halben Gehalt eines höheren wissenschaftlichen Mitarbeiters auszukommen - schier übermenschlich. Wie macht er das? Der Mann ist offensichtlich ein Asket, ein Hungerkünstler. Dies erwartet er auch vom Rest der Menschheit, und das wirksamste Mittel ist, uns per Gesetz in die Pleite zu treiben. O-Ton Paech: „Eine solche CO2-Steuer müsste, wenn sie wirksam wäre, uns die Urlaubsflüge, den Fleischkonsum, den Wohnraum, das Autofahren und den übermäßigen Konsum madig machen. Wenn wir beispielsweise heute die Nachrichtensendung einschalten, da ist die erste Meldung oft: Wir haben Wohnraummangel. Und es wird dann behauptet, wir müssten noch mehr Wohngebiete erschließen, dabei weiß jedes Kind, dass jeder Quadratmeter Wohnraum, den wir neu erschließen, eine ökologische Katastrophe ist.“ Sie wussten das natürlich nicht, doch nun lehrt uns der Diogenes-Wiedergänger in seiner Tonne, dass wohnen überflüssiger Luxus und klimatechnisch das Allerhinterletzte ist: Vier Wände um sich herum und ein Dach über dem Kopf sind der Gipfel der Dekadenz, das ist mega-out. Es muss endlich Wohnscham geben! Wahrscheinlich haben Sie sogar elektrische Geräte, fließend warmes Wasser und Zentralheizung - pfui Deibel! Doch dem Wohn-Irrsinn könnte Einhalt geboten werden. Paradebeispiel Berlin, hier war eine vorbildliche, effiziente Entwicklung im Gange: Die Mieten waren so exorbitant hoch, dass kaum noch Geld für irgendetwas anderes zur Verfügung stand: kein Auto, kein Urlaub, keine „Digitalisierungsnachfrage“ (hat Caveman Niko sich ausgedacht, klingt echt voll geil, gell?), kein übermäßiger Konsum (was immer das sein mag) usw. Drastisch überzogene Mieten wären eine unverzichtbare flankierende Maßnahme neben der CO2-Steuer, um alles Geld aufzufressen, das anderenfalls für klimaschädlichen Firlefanz verplempert würde; im Idealfall so hoch, dass die Menschen sich überhaupt keine Wohnung mehr leisten können, sondern unter freiem Himmel kampieren müssen - zurück zur Natur. Doch was tut die Politik? Natürlich alles, um die Klimakatastrophe zu beschleunigen: Der Mietendeckel wird dazu führen, dass dieses egoistische, hemmungslos seiner Wohnwollust frönende Menschengesindel wie die Made im Speck in seinen Behausungen hocken bleibt und weiterhin ein Vermögen für Auto, Urlaubsreisen und Internetgedaddel verjuxen kann.

Rein theoretisch, im idealen Modell, sollten die Menschen infolge halbierten Geldes nur noch die halbe Nachfrage nach Nahrung haben, also den halben Hunger. Dem isst, pardon: ist aber leider nicht so. Doch auch hierfür hat Paech eine Lösung parat: Infolge halbierter Arbeitszeit haben die Menschen viel mehr „freigestellte Zeit“, die sie nutzen können, um selbst Nahrungsmittel anzubauen. Anbauen, nicht aufziehen! Also bitte keine Schweinereien, sondern rein vegan. Statt Bücher über „Die Wirkung potentieller Konkurrenz auf das Preissetzungsverhalten etablierter Firmen bei Abwesenheit strategischer Asymmetrien“, „Nachhaltiges Wirtschaften jenseits von Innovationsorientierung und Wachstum - eine unternehmensbezogene Transformationstheorie“ und „Befreiung vom Überfluss - auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie“, die dann ja erreicht sein wird, kann Paech, der bestimmt schon jetzt seine üppige Freizeit darauf verwendet, Samen und Setzlinge in die heimische Scholle zu pflanzen, künftig Ratgeber für Kleingärtner verfassen: „Mehr Wachstum für Steckrüben“ und „Von der rohen Kartoffel zum brutzelnden Puffer - eine ernährungsbezogene Transformationspraxis“.

Aber weshalb die Arbeitszeit lediglich halbieren? Dann wäre die Klimakatastrophe zwar zur Hälfte abgewendet, aber die verbleibende Hälfte wäre immer noch desaströs genug. Nur wer nichts macht, macht nicht nur nichts verkehrt, sondern produziert überhaupt kein CO2. Wer ist mal wieder leuchtendes Beispiel? Natürlich Greta Thunberg: Geht nicht zur Schule, absolviert keine Ausbildung, studiert nicht, arbeitet nicht - null CO2-Fußabdruck dank radikaler Reduzierung ihrer Arbeitszeit auf null. Ein Vorbild für uns alle, insbesondere für die Jugend: Wollt ihr den totalen Klimastreik?

Paech fordert des Weiteren, man müsse „auch mal einen Streit beginnen dergestalt, dass ich meinem Nachbarn sage, hör mal, warum hast du eine Kreuzfahrt gebucht, wer gibt dir das Recht, einen SUV zu fahren, warum musst du eine Flugreise in den Skiurlaub auch noch tätigen?“ Nur reden reicht aber nicht, auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil: Friede den Fußgängern! Krieg den Vielfliegern! Klimaschänder müssen mit Schandhut auf dem Hohlkopf durch die Straßen geprügelt werden wie in der chinesischen Kulturrevolution. Anderenfalls wird es kein Gelingen geben für den von Paech verfolgten Großen Sprung nach hinten. Unternahm Mao den Langen Marsch mit dem Flugzeug oder im SUV? Natürlich nicht, sondern auf dem Pferd - der Große Steuermann war Segelschifferin Gretas Vorreiter. Bei genauer Betrachtung gibt es ohnehin eine unverkennbare Ähnlichkeit zwischen den beiden. Nun mögen Sie einwenden: Mao hatte keine Zöpfe. Dies trifft zu, aber ich möchte zu bedenken geben, dass zur klassisch-traditionellen Erscheinung männlicher Chinesen ein Zopf gehörte. Maos Ziel war der neue Mensch, denn er hatte erkannt, dass das bisherige, naturbelassene Standardmodell kommunismus-untauglich ist (welch bittere Erfahrung vor 30 Jahren auch die SED machen musste). Das Gleiche gilt für den Klimaschutz: Nicht nur jeder Quadratmeter Wohnraum, sondern vor allem jeder einzelne Mensch ist eine ökologische Katastrophe. Spätestens seit der Erfindung des Feueranfachens wird die Erde unaufhörlich und zunehmend durch diese kuriose Entgleisung der Evolution verpestet. Inzwischen treiben 7,7 Mrd. Menschen beliebig, ungeregelt ihr Unwesen und verhunzen das Klima. Greta kann schließlich nicht überall gleichzeitig sein (obwohl man zuweilen den Eindruck hat). Ich will ja nicht behaupten, dass früher alles besser war, doch die Erde existiert seit stolzen 4,55 Mrd. Jahren, die Gattung Mensch aber erst seit 1,9 Mio. (Homo erectus). Während der ersten 4,5481 Mrd. Jahre ging es demnach ganz gut ohne Menschen - ein Modell für die Zukunft. Deshalb müssen die Grünen Garden die Menschenfrage endlich lösen. Das ist Gretabefehl!

Das probateste Mittel, den Störfaktor Mensch ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen, könnte wiederum von den Roten Khmer abgekupfert werden, die eine ganz spezielle Methode anwendeten, um Felder zu beackern. Allerdings würden dann wieder die Naturschützer dazwischenfunken, weil die Feldhamster gestört werden. Ein anderes Vorgehen könnte darin bestehen, dass die gesamte Menschheit mit der Greta-Thunberg-Watchwatch (kurz: Gwatch) ausgestattet wird. Diese beruht auf dem Prinzip von Armbanduhren, welche Pulsschlag, Atemfrequenz, Blutdruck usw. messen. Solch höchst individuelle Parameter sind jedoch völlig belanglos - du bist nichts, das Klima ist alles! Stattdessen werden sämtliche klimarelevanten Aktivitäten registriert und an eine Datenbank übertragen: Auto fahren, wohnen in geschlossenen, beheizten Räumen, Flugreisen, Verzehr von Lebensmitteln tierischer Herkunft u. v. a. m. Für jede dieser Untaten werden Punkte vergeben. Wird der zulässige Höchstwert überschritten, so beendet die Gwatch vollautomatisch die Herzfunktion, nicht Pacemaker, sondern Peacemaker: requiescat in pace. Dulce et decorum est pro clima et greta mori.

Heute wüsste Mao, wie er den neuen Menschen erschaffen kann: Nicht mittels Indoktrination und Terror, sondern die Gentechnik macht 's möglich: In China werden Ziegen geklont. Was eine Ziege kann, kann Greta allemal: Sie lässt ihre DNA vollständig sequenzieren und vervielfältigen. Daraus wird ein Serum hergestellt, mit dem die gesamte Menschheit durchgeimpft wird. Binnen kurzer Zeit mutieren die genetisch Aufgepimpten zu Greta-Klonen. Dann ist endlich der edelste Anspruch der Neuzeit in Erfüllung gegangen: Liberté, Égalité, Gretalité. Ein putziges Gewimmel und Gewusel geschlechts- und klimaneutraler, fortpflanzungsunfähiger, hobbitartiger Wesen.

Wie heißen die neuen Menschen? Homo thunbergensis. Oder kurz: Gretins.

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