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19.12.2018

Hand an sich legen

„America first!“ Mit dieser tröstlichen, verheißungsvollen Losung ermutigte Donald Trump schon im Wahlkampf die europäischen strenggläubigen Muslime und spendete ihnen neue Hoffnung und Zuversicht: „Wenn ihr vor Diskriminierung und Verfolgung aus dem alten Europa fliehen müsst, dann ist Amerika für euch die erste Wahl. Refugees welcome, ihr unterdrückten Massen, voller Sehnsucht, frei zu atmen! Here you will helped!“ Dadurch errang er einen grandiosen Wahlsieg, denn seine Wähler sind es, die Toleranz und Weltoffenheit hochhalten. Diesen westlichen Werten gemäß wird nun die Freiheitsstatue umgestaltet: Künftig ist sie in eine Burka gewandet. Die Tafel in ihrer Hand erhält die Inschrift الله أَكْبَر. Die Sonnen-Korona auf ihrem Kopf weicht einer Neumond-Sichel. Im Sockel der Statue soll eine Moschee ihre Heimstatt finden. Trump will mit Farid Bang, Brother Ali und Rakim Allah ein echt voll geiles Rap-Video produzieren: „You slam, I slam, everybody wants Islam!“

Insbesondere Deutschland fühlt sich ertappt, denn hier ist für strenggläubige Muslime bekanntlich die schiere Hölle auf Erden - Anus mundi. Die amerikanische Islamophilie ist der EU ein Dorn im Auge und hat erhebliche politische Spannungen mit den USA zur Folge, denn die europäischen, allen voran die deutschen Großunternehmen sehen ihre Felle davonschwimmen: Sie hatten erkannt, was noch billiger ist, als Produktionsstätten ins Ausland zu verlagern: billige Arbeitssklaven ins eigene Land zu verfrachten. Deshalb kapern gedungene Menschenjäger im Mittelmeer Kreuzfahrtschiffe und knallrote Gummiboote mit muslimischen Touris an Bord und verschleppen diese nach Europa. Dort werden sie in zugigen Turnhallen, abbruchreifen Fabrikgebäuden, dichtgemachten Sextreffs und eilig zusammengezimmerten Baracken interniert, um für die Industrie zu malochen. Über den Eingangstoren der Zwangsarbeitslager prangt die zynische Parole „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt ...“. Wer dieser Ausbeutung durch profitgierige, menschenverachtende Unternehmen eigenmächtig entflieht, gilt als Wirtschaftsflüchtling. Wie Sami A.: Diesem hart schuftenden (hat nichts mit „Schuft“ zu tun) Ruhrpott-Kumpel gelang unter abenteuerlichen Umständen die Flucht aus Deutschland. Doch beim Zwischenstopp in Tunis wurde er von Pegiada¹-Schergen festgesetzt. In Kürze wird er gegen seinen Willen zwangsweise wieder nach Deutschland deportiert. Das Ordnungsgeld von 10000 €, welches seine Anwältin androhte, falls ihr Mandant wieder nach Deutschland verschleppt wird, schreckt die Stadt Bochum nicht: Um unbescholtene strenggläubige Muslime an der Republikflucht zu hindern, werden bereitwillig mit vollen Händen Steuergelder verschleudert.

Auch die übrige EU ist eine Spielwiese für Handlanger des Anti-Islamismus, z. B. das angeblich so liberale Schweden: In einem jeglicher Rechtsstaatlichkeit hohnsprechenden Schnellverfahren wurde eine strenggläubige Muslimain von einem Femegericht zu einer Geldstrafe von 3800 € verurteilt - wegen amerikanischer Umtriebe. Dass sie während eines Bewerbungsgesprächs einen Nikab in den Farben der US-Flagge trug, war schon Provokation genug. Dann aber verweigerte sie obendrein den Mitarbeitern des Betriebes, in dem sie eine Arbeitsstelle anzutreten begehrte, den Handschlag. Stattdessen legte sie ihre rechte Hand auf ihre linke Thoraxhälfte, wie Amerikaner, die affig-erfurchtsvoll ergriffen, mit glasigem Blick und bebendem Busen vor ihren Stars and Stripes strammstehen. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Statt sich in Handgreiflichkeiten verwickeln zu lassen, bewies die Frau, dass Begrüßungs-Diversität Ausdruck von kultureller Vielfalt und Pluralismus ist - Grundwerte, die gerade strenggläubigen Muslimen über alles am Herzen liegen und die sie tagtäglich praktizieren. Solche vom spießigen Mainstream abweichende Grußgesten gibt es seit eh und je: Faschisten reißen den rechten Arm hoch, Kommunisten die linke Faust (zzgl. Zungenkuss), Närrinnen und Narrhalesen salutieren mit der rechten Hand an der linken Stirnseite. Indem die strenggläubige Muslimain die Handreichung verweigerte, hat sie auch hierzulande unsere Herzen erobert: Ihre Ersatzhandlung (die allahdings leicht als beginnender Myokardinfarkt missdeutet werden kann) ist der deutsche Gruß schlechthin: „Brüderlich“, pardon: „Couragiert mit Herz und Hand.“ Heißt es etwa: „Hand und Hand“? Na also. Mal ehrlich und aufrichtig: Die beherzte Handhabung ist Teil der deutschen Leitkultur, beruht sie doch auf einer Redewendung, die es in keiner anderen Sprache gibt: „Hand aufs Herz!“

¹Patriotische Europäer gegen die Islamerikanisierung des Abendlandes

Siehe auch:
Allahhand!

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