Der neue Trendsport: nordische Kombination aus Größenwahn und Sprücheklopfen. „Die älteren Generationen haben versagt“, lautet der vernichtende Richterspruch unserer Nordlichtgestalt - wähnend, sie und ihre Gefolgschaft seien die junge Generation. Doch die ist längst mega-out und Schnee von gestern: „Die alten Zöpfe müssen ab!“, ist nun die Parole. Es gärt und brodelt und rumort landauf, landab, der Duft der Revolte liegt in der Luft - in deutschen Kindergärten: „Schnullistrejk för Klimaschutz!“ Knirps-Power ist angesagt: Die Drei- bis Fünfjährigen tappeln massenhaft auf die Straße und legen mit Dreirad- und Bobbycar-Korsos (CO₂-frei!) die Innenstädte lahm. Die streikenden Schüler, in unverbindlicher, komfortabler Opfer- und Anspruchsteller-Pose, halten es für absolut sinnlos, kurz vor dem klimawandel-induzierten Weltuntergang noch zur Schule zu gehen. Dies gilt gleichermaßen für den Kindergartenbesuch. Jetzt zeigen die Milchzahn-Checker den 14plus-Gruftis, wo der Hammer hängt: „Was Hänschen und Gretchen nicht lernen, lernen Hans und Greta nimmermehr! Wer zweimal zu FriFoFu rennt, gehört schon zum Establishment!“

Die frischgebackenen Jüngststars werden mit Einladungen zu Talkshows und Podiumsdiskussionen (die natürlich höchstens bis 18.00 Uhr dauern dürfen) regelrecht überschwemmt: Politiker und Medien reißen sich um sie - endlich Gesprächspartner auf Augenhöhe (die Hochstühlchen-Industrie kommt mit der Produktion kaum nach).

Doch auch der Ausstand der Steppkes hat nur das Niveau windelweicher Sandkastenspiele, die viel zu spät ansetzen: Wenn es denn neuerdings voll sinnlos ist, zur Schule zu gehen, so hat es erst recht keinen Sinn, überhaupt geboren zu werden. Deshalb steht bereits die nächstjüngere Generation in den Startlöchern, um die apokalyptische Zukunft final wegzustreiken: Eizellen und Samenfäden.

Siehe auch:
Der real existierende Futurismus
Entschul(dig)ung!
Reizklimazone

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