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6.8.2020

Voll behindert

#HandicappedLeadershinesMatter! Erst wird das gesamte Volk mit autokratischen Corona-Verordnungen wie in obrigkeitsstaatlicher Zeit kujoniert - nun sind die Schwächsten der Gesellschaft ins Fadenkreuz geraten, die immer im Schatten stehen, ins Abseits gedrängt und nie für voll genommen werden. Nein, nicht die westdeutschen PDS-Mitglieder, sondern die Behinderten. Menschen. Zahlreiche gibt es unter uns, die an einer bestimmten Kombination multipler Dysfunktionen leiden: Sie sind äußerst kurzsichtig (nahezu blind), haben eine Lese- und Rechenschwäche, bekommen andauernd Krämpfe im rechten Fuß, sind extrem kognitiv eingeschränkt. Dieses hochkomplexe Krankheitsbild wird als Rasismus-Syndrom bezeichnet, gemeinsprachlich auch: Verkehrs-Behinderung. Sie hat zur Folge, dass diese Menschen immer mal wieder, gewissermaßen anfallartig, viel zu schnell fahren. Dies aber beruht selbstverständlich nicht auf Vorsatz. Die socialmedia-artige, an Volksverhetzung grenzende Unterstellung, solche Leute seien schlichtweg asoziale Arschlöcher, geht daher gänzlich am Problem vorbei und ist an Perfidie nicht zu überbieten, Ausdruck des Zeitgeistes, benachteiligte gesellschaftliche Minderheiten zu diffamieren, auszugrenzen und niederzumachen, statt ihnen mit Nächstenliebe, Achtsamkeit, Empathie und Verständnis zu begegnen. Jeden*in von uns hätte diese kongenital (das ist nicht, was Sie jetzt denken) erworbene Krankheit widerfahren können. Selbst vor den Verantwortungsträgern der Gesellschaft macht sie nicht halt, siehe z. B. Margot Käßmann und Bodo Ramelow. Weder Gottes Segen noch die Kraft des Sozialismus feien gegen dieses bittere Los.

Die rein zufällig versehentlichen Geschwindigkeitsüberschreitungen beruhen darauf, dass die Betroffenen infolge ihrer Sehschwäche Geschwindigkeitsbegrenzungs- und sonstige Verkehrsschilder nicht wahrnehmen können. Doch selbst wenn sie mit dem Kopf darauf gestoßen würden, könnten sie sie aufgrund ihrer Leseschwäche nicht entziffern. Zudem sind sie außerstande, blitzschnell zu berechnen, wie viel die momentan zulässige Geschwindigkeit (die sie ohnehin nicht wissen können) plus 21 ist. Da haben sogar die meisten Nichtbehinderten Schwierigkeiten. Mal ehrlich: Wissen Sie auf Anhieb, wie viel 30 + 21 ist? Ja toll, das haben Sie jetzt gegoogelt, aber am Steuer geht das nun mal nicht. Die ohne Vorzeichen völlig unwillkürlich auftretenden Krämpfe im rechten Fuß, wodurch das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt wird, machen eine Verringerung des Tempos glatterdings unmöglich. Erschwerend kommt hinzu, dass die Betroffenen infolge ihrer kognitiven Einschränkung nicht in der Lage sind, zu unterscheiden, ob sie sich auf der Autobahn oder in einer Spielstraße befinden.

Diese bemitleidenswerten, vom Schicksal so grausam geschlagenen Menschen sollen nun für ihre Krankheit, die sie sich weiß Gott nicht ausgesucht haben, auch noch bestraft werden, indem ihnen wegen läppischer 21 km/h Geschwindigkeitszulage der Führerschein entzogen wird - und das nennt sich Rechtsstaat! Wissen die Verantwortlichen in Politik und Behörden eigentlich, welch dramatische, gar lebensbedrohliche Führerscheinentzugserscheinungen dies bei den Betroffenen auslösen kann? Ohnehin würde der Verlust des Führerscheins bei vielen Rasern, pardon: Raser*innen ins Leere laufen, da sie gar keinen (mehr) besitzen.

Nun endlich hat Andreas Scheuer, Inklusionsbeauftragter der Bundesregierung, das längst überfällige Machtwort gesprochen und die selbstherrlichen Landesfürsten zurückgepfiffen: sofortige Einstellung des Führerscheinterrors. Es muss ein für alle Mal Schluss sein mit der Hexenjagd auf die Wehrlosen und Hilfebedürftigen. In einer solidarischen Gesellschaft ist es vielmehr ein Gebot der Humanität: Keine Limits für Rasisten!

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(6.8.2020)

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