Schockschwerenot! Die ersten 18 Monate sind vorüber - Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen. Und die kann sich sehen lassen: Die Tabakindustrie hat die am 20. Mai 2016 in Kraft getretene gesetzliche Verpflichtung¹, als Abschreckung widerwärtige Schockbilder zu veröffentlichen, mehr als übererfüllt. Die handverlesenen Fotos sind nur vom Feinsten, erste Sahne, hochgradig morbid, grauenhaft, ekelerregend, abstoßend, so richtig arsch - wie Nikotinsüchtige naturgemäß eben aussehen: affig und asi, schmierig und schmuddelig, dumpfbackig und dubios, aalglatt und ölig, anmaßend und arrogant, bekifft und versoffen. Im Folgenden eine Auswahl der gelungensten Werke, die es wert sind, aufbewahrt zu werden für alle Zeit.
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Bevor ich mich dem Vorwurf aussetze, total chauvimäßig nur die Männer in den Vordergrund zu stellen und die Frauen als unbedeutend in den Hintergrund zu drängen: Die Tussi auf dem Foto der Subkutan-Schmierfinken sieht nicht viel besser aus.
Mein eingangs ausgesprochenes Lob muss ich allerdigs etwas relativieren: Zuweilen entzieht sich die Tabakindustrie der Schockbilder-Pflicht, indem sie mega-popelige Plakate veröffentlicht, die lediglich Fotos von Zigarettenpackungen oder branchentypisches, rührend dummdeutsch-provinzielles Pseudoenglisch-Geblubbere enthalten. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass die nikotinsüchtigen Fotomodelle naturgemäß binnen Kurzem wegsterben und der Nachwuchs infolge der Schockbilder immer rarer wird - ein Teufelskreis. Wenigstens wird auf einem dieser Mängelexemplare prägnant ausgedrückt, dass es in der Verantwortung der Nikotinsüchtigen steht, die Welt nicht weiter zu verpesten:
¹ Tabakerzeugnisgesetz
Tabakerzeugnisverordnung
EU-Richtlinie 2014/40
EU-Richtlinie 2014/109
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