Putin homini lupus
28.06.2013
Das russische Regime hat wieder mal ein Gesetz verübt, das Assad-Unterstützern bestens zu Gesichte steht: Das Gutheißen der Homosexualität und blasphemische Äußerungen werden unter Strafe gestellt. Woher rührt diese verbissene, geradezu wahnhafte Züge tragende Abneigung gegen Homosexualität, welch frappierender Mangel an Aufgeklärtheit und geistiger Souveränität, welch niedriger zivilisatorischer Entwicklungsstand spricht daraus? Es ist nur ein schwacher Trost, dass die karikaturhafte Überzeichnung solch staatlich exekutierter Unterdrückungsversuche ihre eigenen Urheber und Verfechter bloßstellt und sie vor der Weltöffentlichkeit der Lächerlichkeit preisgibt.
Die gleichzeitige Einführung der beiden nur scheinbar zusammenhanglosen Straftatbestände ist ein Reflex, um zu verdrängen, dass das Christentum von Anbeginn voller Schwulitäten steckt: Es ist, wie das Judentum und der Islam, eine homotheistische Religion. Der Zölibat und das Fehlen weiblicher Kirchenfunktionäre sind die natürliche Folge dessen, dass der Katholizismus seit eh und je eine Kongregation der Warmherzigen Brüder ist. Staatsreligion in Putinland ist die russisch-homodoxe Kirche. Und wie heißen die Geistlichen in Russland? Popo. Der Pfarrerssohn Friedrich Nietzsche mochte recht haben mit seiner sprichwörtlich gewordenen Empfehlung an das schwache Geschlecht, dass die Heterosexualität permanente Bewaffnung erfordert. In einem anderen Punkt irrte er jedoch: Gott ist nicht tot - sondern schwul! Es begann damit, dass Elohim Jahwe, der seit Ewigkeiten nur geschlechtslose Cherubim und Serafim um sich hatte, endlich mal ein bisschen Spaß haben wollte und zu seinem Amüsement die Welt erschuf. Als Hauptfigur dieser Daily Soap knetete ER - einen Mann, splitterfasernackt, im Adamskostüm (sozusagen). Nach sechs stressigen Tagen voller Schöpfungsakte hatte ER aber keinen Bock, sich dauerhaft um die Reproduktion des Objekts seiner Begierde zu kümmern. Daher führte ER die erste Lebendspende-Explantation durch („Leben und Leber lassen“) und bastelte aus dem Rippchen eine Frau, die jedoch nur als Gebär-Mutter diente, um Nachkommen zur neuen Welt zu bringen - natürlich zwei stramme Jungs.
Der rosa Faden zog sich weiter kreuz und queer durch die Religionsgeschichte, die im Mythos von Mariä Empfängnisverhütung einen Höhepunkt erreichte (obwohl sie keinen hatte): Die offizielle, seit 2000 Jahren verbreitete Version lautet, Maria sei eine verheiratete Dauerjungfrau gewesen und auf nonkoitalem Wege schwanger geworden. Hallo, wie soll das denn gehen? Geht gar nicht! Maria hieß in Wahrheit Marius und war ein homosexueller Transvestit, der mit dem gleichgesinnten Josef zusammenlebte. Die beiden hatten seit Längerem den Wunsch, ein Kind zu bekommen, aber wie? Da war Hollande in Not. Es begab sich aber zu der Zeit, dass der ebenfalls homosexuelle Kaiser Augustus zum CSD einlud, um all seine geschätzten Freunderln zu zählen. Marius und Josef machten sich auf den Weg, und da sämtliche Hotels ausgebucht waren, mussten sie in einer Tiefgarage nächtigen. Dort fanden sie ein Neugeborenes, dass offensichtlich babyverklappt worden war. Kurzerhand adoptierten sie den Kleinen. 30 Jahre später zog er mit 12 jüngeren Männern durchs Land und predigte tätige Nächstenliebe (so kann man‘s auch nennen) mit einem Hang zu BDSM („Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt ...“). Jeder heterosexuelle Mann hätte sich stattdessen 12 knackige Jung-Frauen an Land gezogen und mit ihnen flotte Dreizehner veranstaltet. Kurz darauf wurde Jesus im Zuge eines antihomosexuellen Pogroms hingerichtet. Seine Anhänger machten aus Marius Maria und verklärten sie zur Himmelskönigin (neudeutsch: Drag Queen).
Wie sagte doch Pontius Pilatus (und nach ihm Friedrich Nietzsche): Ecce Homo!
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Siehe auch:
Zu andern Ufern lockt ein neuer Day
Wer hat Phobie vorm schwulen Mann?
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(28.06.2013)
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