www.dietrich-klabunde.de
Startseite > Suchthelfer > Shitparade

Druckfassung (PDF)

28.8.2017

Shitparade

Legalize it! Diese Botschaft der Hanfparade am 12. August in Berlin darf nicht ungehört und folgenlos verhallen: Das längst überfällige CaSüHiG (Cannabis-Süchtigen-Hilfegesetz) muss schnellstmöglich verabschiedet werden! Der Aufschrei der Verdammten dieser Erde, les Misérables, the Walking Dead, die sich am Boden zerstört durch Berlin schleppten, will uns endlich wachrütteln: „Wir Cannabis-Süchtigen sind am Ende, wir können nicht mehr aus eigener Kraft weiterleben, wir liegen in der Gosse und gehen zugrunde, wenn ihr euch nicht unserer erbarmt!“ Die Rettung der anderenfalls dem Untergang geweihten Cannabis-Süchtig*innen bedarf unverzüglich einer verlässlichen gesetzlichen Grundlage durch das CaSüHiG, damit die für Intensivmedizin, Psycho- und Soziotherapie, Hartz IV und Sozialhilfe, Betreuungswesen und Dauerpflege, Beschaffungskriminalität und -prostitution zuständigen Stellen sich nicht länger ihrer Verpflichtung entziehen können. Insbesondere ist die Finanzierung des flächendeckenden Neu- und Ausbaus geschlossener Abteilungen und des hierfür eigens geschulten, handfesten Personals sicherzustellen. Für all dies wird ein Soli der Einkommensteuerzahler unerlässlich sein. Der alte Sinnspruch „Wer Sucht, der findet“ - nämlich Hilfe - kann nicht länger eine wohlfeile, unverbindliche Worthülse bleiben, sondern muss nunmehr in die Tat umgesetzt werden.

Dafür dürfen wir weder Kosten noch Mühen scheuen: Solidarität und christliche Nächstenliebe (zumal im Luther-Jahr) sind das Gebot der Stunde. Wir wollen diese am Rande der Gesellschaft Gestrandeten nicht vergessen, gar verstoßen, sondern alles zu ihrer Resozialisierung und Integration Erforderliche tun. Patenschaften, Ausflüge in den Zoo, Besuch des Weihnachtsmarkts, gemeinsames Ostereiersuchen (bitte nicht auf der Haschwiese!) usw. sind sinnvolle Maßnahmen, um diesen vom Leben so arg Gebeutelten und Enttäuschten vor Augen zu führen, dass die Wirklichkeit schön sein kann und nicht nur aus ihrem Drogenelend besteht. Einladungen zu einem kräftigenden Mittagessen im Familienkreis und gemütlichem Beisammensein mit Tee und Gebäck können ebenfalls dazu beitragen, die Cannabis-Süchtigen behutsam ins Leben zurückzuführen und ihnen Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft zu vermitteln. Sollte der eine oder die andere unserer Schutzbefohlenen auch mal dumpf vor sich hin sabbern und nur wirres Zeug lallen oder auf dem Sofa einnässen, so wollen wir uns nicht angeekelt abwenden, sondern ihnen umso mehr mit Güte und Verständnis begegnen. „Cannabees welcome!“ soll unser aller Richtschnur sein.

Die Nikotin-, Alkohol- und Heroin-Süchtigen werden seit eh und je gehätschelt und gepämpert; um die wird ein großes Geschiss gemacht, und es werden ihnen Milliarden in den Arsch geschoben, aber die Cannabis-Süchtigen sind die Dummen (schon infolge des Cannabis-Konsums). Verzeihen Sie meine drastische Ausdrucksweise, aber Sie mögen daran ersehen, wie zutiefst entrüstet ich darüber bin, dass die Situation der Cannabis-Süchtigen so beschissen ist. Die Freigabe von Cannabis würde die Lage zusätzlich verschärfen und weitere Opfer hervorrufen.

Welche Kräfte sind es, die hierzulande dreist und schamlos die Cannabis-Freigabe betreiben und dadurch sehenden Auges kaltblütig zahllose weitere Süchtige in Kauf nehmen? Wie könnte es anders sein: CDU und CSU, die sich wie immer als willfährige, korrupte Marionetten und Handlanger des Großkapitals erweisen: Skrupellose Geschäftemacher und Investoren (kommen natürlich vor allem aus Trumpland angeschissen), die wissen, dass man nur mit Scheiße richtig Kohle machen kann, und dafür über Leichen gehen, wollen eine globalisierte Cannabis-Industrie aufziehen: Dafür werden Regenwälder vernichtet, um neue Anbauflächen zu gewinnen, und Ackerland, auf dem Getreide für die Ärmsten der Armen dieser Welt reifen soll, wird für Cannabisplantagen missbraucht. Klimakatastrophen, Hungersnöte, Kinderarbeit und Kriege werden die zwangsläufige Folge sein - G20 eben.

Die Cannabis-Profiteure wissen genau, dass der Markt noch längst nicht gesättigt ist. „Alkohol- und Tabakkonsum sind tief in der Gesellschaft verwurzelt“, stellt die Bundesbeauftragte Marlene Mortler anlässlich des „Drogen- und Suchtberichts 2017“ treffend fest. Für Cannabis gilt dies hingegen ganz und gar nicht: Die breite ... pardon: große Masse der Bevölkerung hat daran bislang kein Interesse, da Cannabis illegal ist. Auch z. B. Banküberfälle mit Geiselnahme sind infolge ihrer Strafbarkeit bis dato kein Volkssport, sondern finden Anhänger lediglich in bestimmten, geistig-moralisch etwas speziell strukturierten Zirkeln. In Deutschland sind 25 % der Erwachsenen nikotinsüchtig; fast sämtliche Erwachsenen sind Alkoholisten, ca. 15 % in gesundheitsriskanten Mengen - aber nur eine eitle, elitäre Minderheit von 6,1 % der Erwachsenen, die sich für den Mittelpunkt des Universums hält, nuckelt Cannabis-Kotztüten. Da geht noch was. Eine aggressive Werbekampagne („Am Morgen ein Jeund, und der Tag ist dein Froint!“), die insbesondere Kinder und Jugendliche an die Cannabis-Sucht heranführen soll, wird hierfür den Boden bereiten:

Um ihre der Gewinnmaximierung dienenden Ziele rücksichtslos durchzusetzen, betreiben die Cannabis-Anbauer intensive Lobbyarbeit beim konservativen Block - der käufliche Staat, der den Profitgeiern in den Arsch kriecht. Die wirtschaftshörigen Cannabis-Befürworter in der politischen Klasse, die bei allen Aufrechten verschissen haben, plappern natürlich nur Bullshit daher, um ihre durchsichtigen Machenschaften zu verschleiern: Wachstum, Arbeitsplätze, Zukunftssicherung - das übliche abgedroschene Geschwafel, das mündigen Bürgern am Arsch vorbei geht. Bislang konnte die ... na, die Dingsda, nicht sagen, ich hab's gleich ... die SPD in der GroKo noch das Schlimmste verhüten. Ab Herbst ist es dann unverzichtbar, dass eine rot-blutrot-grüne Koalition die Macht übernimmt und den entfesselten Kapitalismus in Ketten legt, indem sie der Cannabis-Freigabe ein für alle Mal den Garaus macht.

Ein erster Shitstorm brach am 7./8. Juli in Hamburg los: In einer Großkundgebung unter der Schirmherrschaft des VBIFAS (Volker-Beck-Institut für angewandte Suchthilfe) protestierten gesundheitsbewusste Menschinnen und Menschen, die sich nicht verarschen lassen, vehement gegen die Cannabis-Umtriebe und verpassten deren verantwortungslosen Aktivisten einen deftigen Anschiss. Nebenbei wurden im Zuge einer spontanen Aufwallung des Volkszorns unter dem Schlachtruf „A-Anti-Anticannabista!“ zahlreiche Läden, die als illegale Coffeeshops verrufen waren, außer Betrieb gesetzt. Auch wurde bereits die Forderung verbreitet, die Cannabis-Süchtigen-Hilfe gesetzlich festzuschreiben: Mit Rechtsanwälten bestückte „Legal Teams“, die in ihren schicken Warnwesten aussahen wie Bauarbeiter mit Hochschulabschluss, waren in den Straßen unterwegs, um die Öffentlichkeit über das Gesetzesvorhaben zu informieren.

Trotz der Parole „Breiter kommen wir weiter“ (solch witzloser Dünnschiss kann nur den verqualmten Schrumpfgehirnen endlospubertierender Cannabis-Süchtiger entspringen) haben jedoch einige Bürger gegenüber dem breiten Linksbündnis eine Leck-mich-am-Arsch-Haltung, sodass SPD, PDS und Grüne eventuell die Wahl verkacken - shit happens. Sollte daraufhin eine CDSU-Alleinregierung handstreichartig Cannabis freigeben, so wäre dies ein tiefer Griff ins Klo: Legalize shit. Scheiß drauf!

Siehe auch:
Grüne Gras-Hüpfer
Prima, Primaten!

----------------------------------------------------------------
Weitergabe, Veröffentlichung jeglicher Art und Verlinkung dieses Textes sind mit Autoren- und Quellenangabe ausdrücklich erwünscht!

Startseite > Suchthelfer > Shitparade

(28.10.2017)